„Ein Ort, an dem Partizipation und Teilhabe im Kontext der Nachhaltigkeit gelebt wird.“ Erfolgreiche Veranstaltung: „Heimathäppchen – Ruhrpott-Tapas und Dortmunder Gespräche“ auf der CJD Zeche Germania
Tanja Leufen, Gesamtleitung des CJD NRW Nord e.V., begrüßte die Gäste aus Dortmund und führte eindrucksvoll in das Veranstaltungsmotto ein. Sie unterstrich, dass Partizipation und Teilhabe für das CJD nicht nur theoretische Konzepte sind, sondern gelebte Realität. In ihrer Rede positionierte sie klar: "Als eines der größten Sozial- und Bildungsunternehmen Deutschlands tragen wir immense Verantwortung. Partizipation und Teilhabe sind für uns nicht nur Grundrechte - sie sind der Schlüssel, um eine nachhaltige und gerechte Gesellschaft zu schaffen."
Ein zentrales Thema, das die Arbeit auf der CJD Zeche Germania prägt, ist die ökologische Nachhaltigkeit. Tanja Leufen betonte stolz, dass der Standort seit 2023 als klimapositiv bilanziert wird – dank der Innovationen im Bereich des Elektrorecyclings. Durch die Wiederverwertung von Elektroschrott der Dortmunder Wertstoffhöfe leistet das CJD einen wichtigen Beitrag zur CO₂-Reduktion und zeigt, wie soziales Engagement und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.
Der Einsatz bleibt nicht unbeachtet: Als einziges Sozialunternehmen durften wir uns 2023 als Pilotbetrieb am Green Deal NRW beteiligt und unterstreichen damit aktiv unser Streben nach einer nachhaltigeren Zukunft.
Perspektiven für die Arbeitswelt: Impulsvorträge von Stefan Schreiber und Marcus Weichert
Die Veranstaltung bot nicht nur theoretische Einblicke, sondern auch ganz praktische Perspektiven. In den Impulsvorträgen von Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der IHK Dortmund, und Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, wurde deutlich, wie wichtig Partizipation für die Fachkräftegewinnung und die Integration in den Arbeitsmarkt ist. Beide Referenten zeigten auf, wie eng soziale Teilhabe mit der Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze verknüpft ist und wie Initiativen wie die des CJD zu einer inklusiven Wirtschaft beitragen,
Im Anschluss an die Vorträge folgte jeweils eine kleine Podiumsdiskussion. Stefan Schreiber und Ralf Schumacher, Standortleitung Zeche und Leitung der Fachbereiche Arbeit und Beschäftigung und Berufliche Bildung und Rehabilitation, gingen darauf ein, ob alle Unternehmen auch Fachpraktikerinnen und Fachpraktiker ausbilden können. Grundsätzlich sei dies möglich, so Schreiber, jedoch müsse zunächst die Ausbildungsberechtigung über die Ausbildungsberatung der IHK geklärt werden. Zudem benötige der Ausbildende eine rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation. Für Betriebe, die nicht alle Ausbildungsinhalte abdecken können, wurde die Möglichkeit der Verbundausbildung als Lösung hervorgehoben, bei der mehrere Unternehmen gemeinsam ausbilden. Auch fehlende Zusatzqualifikationen könnten durch externe Bildungsträger wie das CJD „eingekauft“ werden.
In der Diskussion zwischen Marcus Weichert und Sina Meissner, Angebotsleitung beim CJD, wurde die Rolle der Digitalisierung und ihre Chancen für Menschen mit Behinderung thematisiert. Weichert betonte, dass Unternehmen, die aufgrund des Fachkräftemangels auf der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften sind, sich verstärkt für die Einstellung von Menschen mit Behinderung öffnen sollten. Dabei räumte er mit Vorurteilen auf und verwies auf die vielfältigen Beratungsangebote für Unternehmen, die Betriebe bei allen Fragen rund um die berufliche Inklusion unterstützt.
Im Dialog: Aus der Arbeitsgelegenheit in die Festanstellung
Besonders bewegend war der Dialog zwischen Ralf Schumacher und einem ehemaligen Teilnehmer, der eindrucksvoll schilderte, wie er seinen Weg von einer einfachen Arbeitsgelegenheit bis hin zu einer festen Anstellung bestritt. Diese erfolgreiche Geschichte einer Förderkette steht exemplarisch für das, was Teilhabe wirklich bedeutet – Menschen eine echte Chance zu geben, sich weiterzuentwickeln und in die Gesellschaft integriert zu werden.
Imagefilm-Premiere, Ruhrpott-Tapas und Dortmunder Gespräche
Die Premiere des ersten Arbeitsentwurfs unseres neuen Imagefilms rundete den offiziellen Teil der Veranstaltung ab. Der Film zeigt die vielfältige Arbeit auf der CJD Zeche Germania und gibt wieder, wie wir täglich daran arbeiten, die Prinzipien von Teilhabe und Nachhaltigkeit in die Tat umzusetzen. Unsere Gäste erhielten damit einen tiefen Einblick in unseren Alltag und in unsere Bemühungen, Inklusion und Nachhaltigkeit aktiv zu gestalten.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein gemeinsamer Austausch bei unseren Ruhrpott-Tapas. In entspannter Atmosphäre, begleitet von kulinarischen Highlights aus der Region, bot sich die Gelegenheit, die Gespräche zu vertiefen und neue Netzwerke zu knüpfen. Unser hauseigenes Cateringteam sorgte für einen gelungenen Ausklang des Abends.
Die ehemalige Zeche Germania, einst ein Ort harter Arbeit für Bergleute, steht heute symbolisch für einen nachhaltigen Wandel und Neuanfang, an dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung Beschäftigung und Perspektiven finden. „Früher wurde hier Kohle gefördert, heute fördern wir hier Menschen“, zitierte Ralf Schumacher treffend aus dem neuen Imagefilm. „Das Zusammen wirkt.“ – Unser Leitsatz ist gelebte Praxis. Gemeinsam mit unseren Partnern, Mitarbeitenden und Teilnehmenden setzen wir uns dafür ein, dass niemand auf dem Weg dorthin zurückbleibt.