Die geringe Beschäftigungsquote von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung ist vielschichtig. Oft wird introvertierten Einzelgängern die Teamfähigkeit abgesprochen. Der Wunsch nach strukturierten Abläufen oder unübliche Verhaltensweisen werden als anstrengend wahrgenommen. Hier ist Wissen und Verständnis gefragt, sowohl auf Seiten der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber.
Berufsbildungswerke als Anlaufstellen
Für Jugendliche, insbesondere Autisten, ist die Frage nach der passenden beruflichen Orientierung oft eine große Herausforderung. Berufsbildungswerke (BBW) bieten hier wertvolle Unterstützung. Sie verfügen über angepasste Ausbildungs- und Wohnformen sowie speziell geschultes Personal. Ein gutes Beispiel ist das CJD BBW Gera: Hier ist jede*r sechste Jugendliche von einer Autismus-Spektrum-Störung betroffen. Deshalb wird dort auf ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung und die Stärkung sozialer Kompetenzen gesetzt.
Der MDR hat für seine Reportage "Ich bin Autist - Mein steiniger Weg zum passenden Job" auch im CJD BBW Gera eine junge Frau begleitet. Sie absolviert hier eine Ausbildung zur Fachpraktikerin für Bürokommunikation.
Hier geht’s zum Film in der ARD-Mediathek: https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-898098.html
Fazit: In einer Arbeitswelt, die dringend nach Fachkräften sucht, darf das Potenzial autistischer Menschen nicht unterschätzt werden. Mit Verständnis, Anpassungen und staatlicher Unterstützung können auch sie einen wertvollen Beitrag leisten. Es ist an der Zeit, diese Chancen zu erkennen und gemeinsam an einer inklusiven Arbeitswelt zu arbeiten.
Das CJD hat übrigens in ganz Deutschland Angebote für Menschen mit Autismus – von Kindern bis hin zu Erwachsenen.