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Kneipp mich mal!

Wenn Wassertreten, Kräuterkunde und Barfußpfade auf dem Stundenplan stehen, dann sind die Kinder und Pädagogen der CJD Christophorusschule ganz aus dem Häuschen. Von Kneippbecken bis Wiesenheu – die CJD-Schule in Erfurt setzt auch im neuen Schuljahr auf das ganzheitliche Gesundheitskonzept von Sebastian Kneipp. Das Konzept zielt darauf ab, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen, indem es verschiedene Elemente der Naturheilkunde, Bewegung, Ernährung, Wasseranwendungen, Heilkräuter und Lebensbalance miteinander verbindet.

Warum ist Kneipp ein Erfolgsrezept für die Schule? „Ganz einfach“, schwärmt Sonderpädagogin Andrea Waack. „Das Kneipp-Konzept hat viele Vorteile für unsere Schülerinnen und Schüler. Durch den Kontakt mit der Natur und den Elementen lernen sie Achtsamkeit und Verbundenheit. Gesunde Lebensweise und Bewegung sind zentrale Ziele. Und nicht zu vergessen, ein Gegenpol zur digitalisierten Welt – denn bei uns wird nicht nur gescrollt, sondern auch Wassergetreten.“

Das Pädagogenteam der CJD-Schule ist Feuer und Flamme und möchte unbedingt bald offizielle Kneipp-Schule werden. Die Idee entstand auf Initiative einiger Kollegen, die sich privat mit Kneipp auseinandergesetzt haben. Schulleiterin Dr. Katja Kirchner freut sich über das Engagement des Teams: „Es ist schön zu sehen, wie nach und nach Wasseranwendungen, Massagen und selbst hergestellte, gesunde Lebensmittel fester Bestandteil des Schulalltags werden und wie die Kinder sich freuen, wenn Kneipp auf dem Stundenplan steht.“

Aktuell stehen mit einem Turnhallenbau auf dem Schulgelände große räumliche Veränderungen an und Teile des großzügigen Schulhofes sind abgesperrt, aber Kneipp geht überall. Eine große Wiese zum Tautreten oder das Kneippbecken an der nahegelegenen Geraaue, Möglichkeiten gibt es viele. Der eigene Barfußpfad im Garten und spezielle Gefäße für Fuß- und Armbäder stehen den Großen und Kleinen auch immer zur Verfügung.

Jede Klasse setzt die fünf Säulen des Kneipp-Konzepts ganz unterschiedlich um. Es gibt Klassen, die haben täglich verschiedene Elemente in ihrem Stundenplan, wie zum Beispiel Massagen oder die Herstellung von Kräuteraufstrichen. Andere wiederum haben feste Kneipp-Tage und befassen sich ganz intensiv mit den einzelnen Elementen über mehrere Schulstunden hinweg. Jeder Pädagoge soll im Rhythmus der Klasse bzw. der einzelnen Kinder das Konzept umsetzen. Alles kann, nichts muss.

Die positiven Aspekte für die Schülerinnen und Schüler liegen klar auf der Hand. Alle Kinder, ob mit oder ohne Bewegungseinschränkungen, genießen die Reize und nehmen ihren Körper anders wahr. Entspannung pur ist angesagt, wenn zwischen der Mathe- und Deutschstunde einmal ausgiebig im Heu gebadet werden darf.

Der Weg zur Kneipp-Schule ist jedoch kein Spaziergang. Die CJD Christophorusschule Erfurt folgt den Richtlinien des Kneipp-Bundes und hat bereits den Mitgliedsantrag gestellt. Fortbildungstage zu den fünf Säulen (Wasser, Lebensordnung, Ernährung, Kräuter und Bewegung) stehen auch auf dem Plan. „Die Motivation ist riesig. Eigentlich müssen nur zwei Pädagogen die Weiterbildung absolvieren, bei uns werden 20 Lehrer und Lehrerinnen zu Kneipp-Gesundheitserziehern geschult. Über 18 Monate lang muss unsere Schule regelmäßig nachweisen, dass wir das Kneipp-Konzept umsetzen. Und alle vier Jahre erfolgt ein Audit, in dem wir als Schule unsere Entwicklung auf den Prüfstand stellen“, erklärt Katja Kirchner.

Den größten Teil der Anforderungen hat die Schule bereits erfüllt, jetzt heißt es nur noch das Konzept beim Kneipp-Bund einreichen und auf die Zertifizierung warten.

Bald treten die Pädagogen und Kinder wieder Tautropfen um die Wette oder lassen sich nasse Güsse über die Arme fließen – schöner könnte der Start in ein neues Schuljahr nicht beginnen.

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