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Excel war gestern – jetzt zählt echte Menschlichkeit!

Früher war Markus der Typ, der sich mit Tabellenkalkulationen und Datenbanken beschäftigte – heute besteht sein Alltag aus Begegnungen, Geschichten und echten Emotionen. Mit 38 Jahren hat er beruflich die Seiten gewechselt: weg vom Bildschirm, rein ins pralle Leben.

Geboren und aufgewachsen im Thüringer Wald, hat es ihn 2010 nach Erfurt verschlagen – aber das war erst der Anfang seiner Reise. Denn nach einem Wirtschaftsingenieur-Studium und jeder Menge Zeit vorm PC stellte er fest: Menschen sind spannender als Maschinen!

Sein Ehrenamt beim CJD in Erfurt wurde der Gamechanger. Eigentlich wollte er nur ein bisschen Abwechslung in seinen Corona-Homeoffice-Alltag bringen – doch dann stand er plötzlich mit Menschen aus dem CJD beim Bowling, reiste mit ihnen nach Prag oder an die Ostsee und entdeckte seine Leidenschaft für soziale Arbeit.

Heute studiert Markus dual Sozialpädagogik & Management an der iba und sagt selbst: „Das Soziale hat mich gefunden!“ Mit einem Händchen für Strukturen und einer großen Portion Humor meistert er den Spagat zwischen Studium und Praxis. 

Markus beweist, dass man im Leben jederzeit die Richtung ändern kann.

Markus, du hast eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen – vom Ingenieur zum dualen Studium der Sozialpädagogik. Was hat dich dazu bewegt?

Markus: Die ehrenamtliche Arbeit mit Menschen hat mich einfach total begeistert. Als ich während der Corona-Zeit von der Initiative „Kümmern statt Klatschen“ gehört habe, dachte ich: Warum nicht? So kam ich zum Familienunterstützenden Dienst (FUD) des CJD in Erfurt. Ich habe schnell gemerkt, wie erfüllend diese Tätigkeit ist. Mein damaliger Bürojob gab mir nicht mehr das Gefühl, wirklich etwas Sinnvolles zu tun. Und dann kam eins zum anderen – die Kollegen, die Kunden und die Erfahrungen haben mich bestärkt, einen neuen Weg einzuschlagen.

Ein duales Studium bedeutet ja: Lernen und Arbeiten gleichzeitig. Wie oft vergisst du, in welchem Modus du gerade bist? 

Markus: Ständig! Wir haben ein „geteiltes Wochenmodell“ – zwei Tage Uni, drei Tage Praxis. Das bedeutet: Es gibt keine klassischen Semesterferien, sondern einen kontinuierlichen Wechsel zwischen Lernen und Anwenden. Die Flexibilität im CJD hilft enorm. Wenn ich eine Prüfung habe, bekomme ich Unterstützung – das Team ist super verständnisvoll. Aber klar, manchmal erwische ich mich dabei, dass ich in der Vorlesung an meine Arbeit denke oder umgekehrt.

Dein Wechsel von Technik zu Menschlichkeit – war das ein kompletter Neustart?

Markus: In vielerlei Hinsicht war es ein kompletter Neustart. Ich hatte vorher einen analytischen, strukturierten Blick auf Probleme – das hilft mir auch jetzt manchmal. Aber soziale Arbeit ist eben nicht so logisch wie eine Exceltabelle. Man kann Dinge nicht einfach abhaken oder berechnen. Ich musste lernen, mit Emotionen und unvorhersehbaren Situationen umzugehen. Aber das fühlt sich für mich viel natürlicher an als meine alte Arbeit.

Gab es einen Moment, in dem du dachtest: „Wow, hier bin ich echt gefordert!“?

Markus: Oh ja, einige! Besonders herausfordernd ist es, wenn Probleme nicht einfach lösbar sind – oder wenn es darum geht, eigene Grenzen zu setzen. In der sozialen Arbeit kann man sich schnell selbst vergessen, weil man sich so stark für andere einsetzt.

Welches Wissen aus deiner Ingenieurszeit hilft dir jetzt noch?

Markus: Lustigerweise sind meine Office-Kenntnisse im Team ganz gefragt. Aber auch meine Fähigkeit, analytisch an Dinge heranzugehen, hilft mir manchmal. Sozialarbeit ist zwar emotional, aber es gibt auch organisatorische und planerische Aufgaben, bei denen eine strukturierte Denkweise nützlich ist.

Was ist dein persönliches Mantra, wenn das Studium mal stressig wird?

Markus: „Das nächste Wochenende kommt bestimmt...“ Aber im Ernst: Ich weiß, warum ich das mache. Ich sehe es als großes Privileg, dass ich beim CJD nicht nur studiere, sondern auch direkt in der Praxis arbeiten darf.

Soziale Arbeit kann ernst sein. Wie schaffst du es, den Humor nicht zu verlieren?

Markus: Humor ist mein ständiger Begleiter! Ohne Ironie und Lachen wäre der Alltag manchmal wirklich schwer. Aber zum Glück ist das Team beim CJD unglaublich herzlich und wir haben viel Spaß. Gerade bei den Freizeitangeboten oder Reisen passieren viele lustige Dinge – aber die bleiben natürlich unter uns. 

Stell dir vor, du wärst ein Superheld in der sozialen Arbeit – was wäre dein Name und deine Fähigkeit?

Markus: Wahrscheinlich „Der Strukturo“ – mit der Superkraft, in jeder chaotischen Situation blitzschnell Ordnung zu schaffen! 

Was sind deine Ziele für die Zukunft im CJD?

Markus: Ich möchte weiterhin viel lernen, mich weiterentwickeln und das Team bestmöglich unterstützen. Vielleicht gibt es in Zukunft ja sogar ein Projekt, das ich selbst auf die Beine stelle – wer weiß?

Danke, Markus, für dieses ehrliche und inspirierende Gespräch!

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