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Schulabbruch muss nicht sein!

Die Problematik liegt noch vor dem Übergang von der Schule in die Ausbildung. Ihr könnte durch den flächendeckenden Ausbau und die interdisziplinäre Aufstellung der Schulsozialarbeit frühzeitig entgegengewirkt werden. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Schule, Agentur für Arbeit und spezialisierten Bildungsträgern spielt hierbei eine wichtige Rolle. „So können Problemlagen frühzeitig erkannt und individuelle Lösungen angeboten werden. Eine frühe Prävention verhindert eine langfristige und kostenintensive Nachsorge über viele Jahre. Das gelingt allerdings nur, wenn Bund, Länder und Kommunen die entsprechenden finanziellen Mittel bereitstellen“, sagt Stier. 

Gerade die seit 2014 geänderte Finanzierungssituation der Berufseinstiegsbegleitung hat zu einem massiven Rückgang der zur Verfügung stehenden Unterstützungsangebote für den Übergang von Schule in die Berufswelt geführt. „Aus fachlicher Sicht muss eine gezielte Berufsorientierung schon vor der 7. Klasse erfolgen, um frühzeitig in Kontakt mit Schülerinnen und Schülern zu kommen. Bereits in dieser Phase beginnt der schleichende Prozess einer negativen Schulkarriere und die Gefährdung der späteren Ausbildungsvoraussetzungen“, so Stier. 

Schulen, Sozialträger und Jobcenter müssen sich endlich austauschen dürfen 

In ihrer am 6. März veröffentlichten bildungsstatistischen Analyse „Jugendliche ohne Hauptschulabschluss“ fordert die Bertelsmann Stiftung von den Bundesländern, die bereits 2020 beschlossene Schülerdatennorm umzusetzen. Aufgrund der Schülerdatennorm dürfen die Schulen dem Jobcenter mitteilen, welche Jugendlichen keinen Schulabschluss haben. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater in den Jobcentern können dadurch noch rechtzeitig auf die jungen Menschen zugehen und Hilfsangebote aufzeigen. Denn nicht alle Jugendlichen wissen, dass es entsprechende Angebote gibt. Bisher teilten nur Hamburg und Bremen die Daten im benötigten Umfang mit den Jobcentern, so die Bertelsmann Stiftung. 

Darüber hinaus weist die Bertelsmann Stiftung darauf hin, dass auch vermeintlich leistungs- schwache Jugendliche eine Vielzahl von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen erlernt haben, die durch ein Zeugnis nicht abgebildet würden. Genau diese Kompetenzen aber böten die Chance, auch ohne formalen Bildungsabschluss eine Ausbildung machen zu können. Diese Aussage bestätigt CJD Vorstandssprecher Oliver Stier: „Unsere pädagogischen Fachkräfte arbeiten intensiv mit den Jugendlichen. Sie sehen sehr klar, welche Fähigkeiten und Kompetenzen jede und jeder Einzelne hat und fördern jeden Menschen individuell. Für die Jugendlichen ist es eine große Chance, durch unsere gezielte Förderung eine Berufsausbildung machen zu können. Wenn sie vorher bereits durch entsprechende präventive Angebote auch einen Schulabschluss machen können, umso besser.“ 

Prävention ist besser als lebenslanges Bezahlen 

Das CJD hat eine breite Palette an Hilfsangeboten für junge Menschen, damit diese den Hauptschulabschluss erreichen und die Voraussetzung für die Berufsausbildung erfüllen können. Diese reichen präventiv von Schulsozialarbeit, über Angebote für junge Schulverweigerer bis hin zu Berufsorientierungsangeboten und Berufseinstiegsbegleitung im Schuljahr vor der Abschlussklasse. Zur Sicherung des Übergangs in berufsbildende Maßnahmen sind vor allem berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und so genannte Produktionsschulen zu nennen. Sie stellen eine niedrigschwellige Berufsvorbereitung für junge Menschen dar, die Probleme beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung haben. Aber auch Maßnahmen zu Beginn und während der Ausbildung wie Stütz- und Förderunterricht, Deutschkurse für Azubis, sozialpädagogische Ausbildungsbegleitung oder die Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen durch spezialisierte Bildungsträger wie dem CJD bieten Optionen die berufliche Zukunft der jungen Menschen positiv zu gestalten. 

Die Pädagoginnen und Pädagogen des CJD sehen täglich die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen. Deshalb fordert das CJD eine frühzeitige und nachhaltige Begleitung von Anfang an für alle jungen Menschen. Oliver Stier: „Gerade Kinder und Jugendliche mit besonderen Problemlagen müssen hier im Fokus stehen. Begleitung zum Schulabschluss, Stärkung der Kompetenzen und Sprachförderung sind wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration in Ausbildung, Arbeit und Gesellschaft. Das kann gelingen, wenn alle beteiligten Akteure mit einbezogen werden.“

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Ihre Ansprechpartnerin

Inka Bihler-Schwarz, Pressesprecherin des CJD
Inka Bihler-Schwarz Pressesprecherin