"Die Veranstaltung ist das Abbild des Portfolios, das wir hier im Land zum Thema Demokratie zu bieten haben!" brachte es Ute Schmidt, Chefin der Landeskoordinierungsstelle für Demokratie und Toleranz und Landeszentrale für politische Bildung, gleich zu Beginn auf den Punkt. "JUMP hat Maßstäbe gesetzt, die Kolleginnen und Kollegen haben sich in ganz Deutschland fachlich einen Namen gemacht, worauf ich sehr stolz bin. Sie sind Meister der Vernetzung! Das ist ihre Stärke … und das sehen wir heute und hier!" lobte sie die Organisierenden hinter den Kulissen. Der Fachtag am 5. September im Wichernsaal des Diakonischen Bildungszentrums in Schwerin mit dem Titel "Schöne neue Welt? Praktische Extremismusprävention bei Kindern und Jugendlichen heute" zeigte das nur zu deutlich: über 110 Akteure aus ganz MV waren der Einladung gefolgt. Bei tropischen Temperaturen standen interessante Workshops & Vernetzungsangebote auf dem Programm. Einen wissenschaftlichen Einstieg in den Tag brachte Dr. Carmen Figlesthaler vom DJI mit, die aus der Vogelperspektive auf die Rolle Sozialer Arbeit für Demokratieförderung und Extremismusprävention näher einging und für eine verlässliche Finanzierung sozialer Maßnahmen sowie angemessene Ausstattung plädierte. "Angebote in der Fläche sind notwendig - vermutlich sind diese nicht ausreichend in MV vorhanden?!", lud sie zum Meinungsaustausch ein. Prof.in Dr. Júlia Wéber von der Hochschule Neubrandenburg schilderte im Anschluss die aktuelle Forschungslage in Bezug auf die Einflussnahme der extremen Rechten in sozialen Einrichtungen in MV und NRW. Mit ihren Schlussfolgerungen knüpfte sie direkt an ihre Vorrednerin an: "Sobald leere Räume entstehen, werden sie von der Rechten besetzt und genutzt!" so Wéber. Sie bestätigte eine systematische Einflussnahme und Angriffe auf Soziale Arbeit und die Selbstverständlichkeit extremen Denkens in MV. "Rassismus ist ein dominantes Narrativ!" so Wéber. Nach einem leckeren und erfrischenden Buffet ging es nach der Mittagspause in die Workshops, gestaltet von den Projektmitarbeitenden von Klappe auf!, dem Teilhabe-Raben, dem Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg und JUMP. Am Ende eines langen, heißen Tages hallten die Worte von Ute Schmidt nach, die gleich zu Beginn klug konstatierte: "Wir werden nicht mehr! Umso wichtiger ist es in dieser Zeit, sich unterzuhaken - das ist die einzige Ressource, die wir haben! Nur das Zusammen wirkt!"